Gesättigte Fette, Cholesterin und Herzinfarkt.
Dazu gibt es viele teure Studien, die bis heute zitiert werden, um zu betonen, dass man Fettkonsum reduzieren soll, um damit Cholesterin und damit Herzinfarkt senken.
Doch was haben die wichtigsten Studien tatsächlich ergeben?
MRFIT, Multiple Risk Factor Intervention Trial, 1975 - 1982
war eine der der größten und teuersten Studien, die je zu diesem Thema gemacht wurden. Beauftragt von der NHLBI, dem National Heart, Lung & Blood Institute, suchte man hiermit den endgültigen
Beweis für die Diet-Heart-Hypothesis. Geleitet von Keys' Partner, Jeremiah Stamler fand man 12000 Männer mit einem Cholesterinwert von über 290, die in zwei Gruppen geteilt wurden. Die
Kontrollgruppe durfte unverändert machen und essen, was sie wollte. Die Interventionsgruppe hatte dreierlei zu verändern: erstens nahmen sie blutdrucksenkende Mittel, zweitens sollten sie mit dem
Rauchen aufhören und drittens hatten sie cholesterinsenkende Diät zu halten: Magermilch, Margarine, wenig Fleisch und Eier und wenig bis keine Desserts.
Das Design der Studie ist fragwürdig, was das Kernthema betrifft. Medikamente und Rauchentwöhnung sind Faktoren, die nichts mit Ernährungsempfehlungen zu tun haben und die definitiv das Ergebnis
verfremden müssen. Auch sehen wir hier erstmals die Maßnahme, nicht nur Fett oder Cholesterin, sondern auch den Zuckerkonsum zu senken. Sollte die Interventionsgruppe am Ende deutlich bessere
Gesundheit zeigen, kann man nicht feststellen, auf welche der Maßnahmen dies zurückzuführen ist. So oder so, eine Diätempfehlung daraus abzuleiten, wäre ein Ratespiel.
Dieser Einwand ist jedoch hinfällig. In der Interventionsgruppe starben 266 Männer, in der Kontrollgruppe 262. Das Wall Street Journal titelte: „Herzattacken - Eine Studie bricht zusammen“. Der
Leiter der Studie schrieb: „Trotz deutlicher Fett-Reduktion war die Veränderung an Cholesterin und LDL-Cholesterin nach sieben Jahren bescheiden. Der harte Endpunkt, Senkung der Gesamtmortalität
und Mortalität durch Herzerkrankung, konnte nicht erreicht werden. Erstaunlich, da der Bluthochdruck in der Interventionsgruppe besser kontrolliert wurde und die Rauchentwöhnung in der
Interventionsgruppe erfolgreicher war.“
Die Männer der Interventionsgruppe hatten niedrigeres Cholesterin und weniger koronare Herzerkrankung, aber mehr Herzattacken und mehr Krebs. Obwohl 21% von ihnen mit dem Rauchen aufgehört
hatten, hatten sie auch mehr Lungenkrebs. Bis 1990 waren in der Interventionsgruppe 135 Männer an Lungenkrebs gestorben, in der Kontrollgruppe 117.
Die Framingham Heart Study 1987 - 1992
war eine Studie, die 1948 begann. Als in den späten 80er Jahren wieder Daten in Framingham erhoben wurden, war das Ergebnis, dass für Menschen mit einem Cholesterinwert von 205 - 264
absolut kein Unterschied bei Herzerkrankung zu verzeichnen war. Die Hälfte aller Menschen, die inzwischen an Herzinfarkt verstorben waren, hatten einen Cholesterinwert unter 220. Wie sah es bei
der Hauptrisikogruppe, Männer im Alter 48 bis 57, aus? Jene mit einem Cholesterinwert von 183 - 222 hatten ein größeres Risiko, Herzinfarkt zu erleiden, als jene mit einem Cholesterinwert von 222
bis 261.
Die Evaluierung ergab, dass für jeden Prozentpunkt, den der Cholesterinlevel gesenkt wurde, die Rate von koronarer Herzerkrankung um 14% und Gesamtmortalität um 11% anstieg.
Auch Ernährungserhebungen wurden in Framingham wieder gemacht. Der Direktor, William Castelli, sagte 1992 dazu:
„Je mehr gesättigtes Fett, je mehr Cholesterin, je mehr Kalorien die Leute aßen, desto niedriger war ihr Blutcholesterinwert. Wir haben gesehen, dass die Menschen, die am meisten Kalorien,
am meisten Cholesterin und das meiste gesättigte Fett aßen, am wenigsten wogen und die aktivsten waren“.
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